Der Wunsch nach einem kleinen, einfachen Fahrzeug welches einfach zu bedienen ist und vorwiegend im Gleisbau Verwendung finden sollte wollte ich mir im Jahr 2002 erfüllen.
Die Komponenten wie Getriebe und Motor lagen schon länger im Lager und es brauchte nur noch etwas Lust und Zeit. Zur Auswahl standen zwei Dieselmotoren des VEB Motorenwerke Cunewalde mit jeweils ca. 6 PS und 1500 U/min oder 3000 U/min. Zuerst wollte ich den moderneren Motor vom Typ 1NVD8SL vor allem wegen der kompletten elektrischen Anlage verwenden. Aber bei der Planung tauchten Probleme mit den hohen Drehzahlen und den daraus entstehenden hohen Geschwindigkeiten, die ich durch Einbau des langsam drehenden Motors vom Typ 1H65, der ebenso wie das Getriebe aus einer Dieselameise M21 stammte, ohne größeren baulichen Aufwand umging.
Optisch ist die Draisine auf "alt" getrimmt, was mir durch die Verwendung des Schleppersitzes und des Wasserverdampfers auch ganz gut gelungen ist. Die Bedienung ist einfach, angelassen wird von Hand.
Angeregt von einigen Bildern des Puch Zugtriebwagen wird die Draisine zu einem solchen Gefährt umbauen. Als Triebfahrzeug soll die Draisine im Groben erhalten bleiben. Aber in einigen Details verbessert werden.
Die Bremsanlage wird grundlegend umgebaut, das Getriebe wird durch ein Wende- und ein AWO- 4Gang- Motorradgetriebe ersetzt, wodurch in vorwärts und rückwärts 4 Gänge zur Verfügung stehen und Geschwindigkeiten bis 12km/h möglich sind. Die Kraftübertragung übernimmt eine Kette, die Dank der Langlöcher in den Achslagerhalter gespannt werden.
Wie bei einem Drehgestellwagen verbindet eine Brücke die Draisine mit dem Läufer. Die Brücke wird mit Holz belegt und damit man auch lose Güter transportieren kann werden steckbare oder klappbare Ladewände vorgesehen. Geplant ist der Einsatz im Gleisbau, zum Transport der Werkzeuge und Material, deswegen soll die Technik auch so einfach wie möglich bleiben, ohne E-Anlage und mit Handstart.
Nach einer langen Zeit der Entwicklung ist der Zugtriebwagen einsatzfähig und funktioniert bis auf die Bremsen sehr gut. Er spingt leicht an und zieht gut was weg. Dank der großen aber auch flachen Ladefläche das ideale Gleisbaufahrzeug. Durch die Geometrie lassen sich damit problemlos 6 Meter Schienen auch durch enge Radien und beschränktem Lichtraumprofil transportieren. Jetzt fehlen nur noch die steckbaren Bordwände.
Hersteller | Feldbahn Guben |
Typbezeichnung | Schienen-LKW |
Baujahr | 2002 |
Fahrzeug-Nr. | --- |
Spurweite | 600 mm |
Hauptabmessungen | |
Dienstgewicht | 1,0 t |
Geschwindigkeiten | 2 - 12 km/h |
kleinster Krümmungshalbmesser | 6 m |
Achsabstand (Triebwagen/Läufer) | 1000 mm / 500 mm |
Gesamtlänge üP | 5030 mm |
Breite | 1400 mm |
Hauptmerkmale | |
Motor | 1H65/7 |
Motorleistung | 7,5 PS |
Drehzahl des Motors | 1800 U/min |
Getriebe | Eigenbau (Wende + Schaltgetr) |
Kraftübertragung (Motor/ Achse) | Kette |
elektrische Anlage | keine |
Starteinrichtung | von Hand, mit Dekompression |
Farbe (Rahmen/ Achsen/ Aufbauten) | antrazit RAL 7016 |
Technische Daten des Motors | |
Baumusterbezeichnung | 1H65 |
Hersteller | VEB Motorenwerk Cunewalde |
Motornummer | 15-70/0902 |
Dauerleistung | 7,5Ps |
Drehzahl | 1800 U/min |
Zylinderzahl | 1 liegend |
Arbeitsweise | Viertakt-Diesel-Varkammer |
Durchmesser/Hub | 85 mm/ 115 mm |
Hubraum gesamt | 653 cm³ |
Kraftstoffverbrauch | 208 g/PSh |
Kühlart | Wasserverdampfungskühlung |
Motorgewicht (ohne Schwungrad) | 170 kg (--- kg) |
Ölverbrauch | 20 g/h |
Ölmenge/Sorte | 3 Liter /M70 |
Die Draisine, Ausgangsbasis für den Zugtriebwagen | ||
Die geänderte Achslageraufnahme, mit Langlöchern und Spannbock | Die Getriebe auf der Trägerplatte mit Blindwelle, Kettenrad und Lagerbock | |
Anpassen der beiden Getriebe, links das Wendegetriebe mit Kupplung... | ... und rechts das umgebaute AWO-Getriebe mit vier Gängen und angeschweissten Haltern | |
Ein Gehäuse nimmt die beiden Getriebe auf | an der Unterseite ist die Mechanik zum bedienen der Kupplung angebracht | |
Das Getriebe liegt zum Einbau bereit neben dem Rahmen | Nach dem Einbau wurde die Mechanik für das Wendegetriebe konstruiert | |
Die Wippe für die Wendeschaltung | Das Drehwerk mit Zapfen, Rollen und Rollenauflage | |
Die montierten Schienenräumer | Die Blindwelle mit Kettenrad am Getriebeausgang zur Kraftübertragung an die Achsen | |
Die beiden Drehgestelle | ||
Der Zugtriebwagen wurde erstmals zusammengesetzt | Und bei einer ersten Probefahrt mit Ns1 als Zugfahrzeug... | |
... wurde das Verhalten in Kurven und bei unebenen Gleis getestet... | ... und als sehr zufriedenstellend befunden | |
Die ersten Teile der Bremsanlage | Bremsklötze aus Holz, für den Zugtriebwagen und die gebremste Lore | |
Puffer einer 1,75m³ Lore | Die Brücke ist mit Holz belegt worden |
Jungfernfahrt des Zugtriebwagens - MyVideo |
Die Jungfernfahrt noch ohne Ganghebel, ohne Fussablage und ohne Antrieb der hintere Achse, aber doch zufriedenstellend. Die Geschwindigkeiten passen und die Bremsen reichen auch. |
Eigentlich schon fertig | ||
Schon praktisch das Gerät | Hier zum Transport von Schienen | |
Das vordere Drehgestell | Der Triebwagen |